Das Global Harmonisierte System (GHS) der Vereinten Nationen (UN) zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien ist ein bedeutender Schritt in Richtung weltweiter Harmonisierung bestehender nationaler Systeme. Das Hauptziel besteht darin, den Handel und globalen Warenverkehr zu erleichtern und Sicherheitsstandards beim Umgang mit Chemikalien weltweit zu erhöhen.
Gefahrenstoffe unterliegen einer umfassenden Klassifikation, die sich auf mehrere Hauptelemente stützt:
- Gefahrenklassen und Unterklassen:
Das GHS führt eine differenzierte Klassifikation von Gefahrenstoffen durch, basierend auf verschiedenen Kategorien und Unterkategorien. Diese Klassifizierung beruht auf physikalischen, chemischen und umweltbezogenen Eigenschaften der Chemikalien.
Beispielsweise werden Stoffe in Unterklassen wie "Explosive Stoffe" oder "Gesundheitsschädliche Stoffe" eingeteilt, um eine präzise Zuordnung zu ermöglichen.
- Gefahrenpiktogramme:
Das GHS nutzt international standardisierte Piktogramme als visuelle Darstellung von Gefahren. Diese Symbole sind leicht verständlich und dienen dazu, auf einen Blick auf die möglichen Gefahren hinzuweisen.
Zu den Piktogrammen gehören auffällige Symbole wie der Totenkopf für akute Toxizität oder das Flammsymbol für entzündliche Stoffe, die eine klare visuelle Identifikation ermöglichen.
- Signalwörter:
Jedes Gefahrenpiktogramm ist mit einem Signalwort verknüpft, um die Dringlichkeit der Situation zu betonen. Diese Signalwörter, wie "Gefahr" oder "Achtung", helfen dabei, die Aufmerksamkeit auf die potenziellen Risiken zu lenken.
Durch die klare Zuordnung von Signalwörtern wird die Kommunikation über Gefahren standardisiert und für Anwender leicht verständlich.
- Gefahrenhinweise (H-Sätze) und Sicherheitshinweise (P-Sätze):
H-Sätze bieten eine detaillierte Beschreibung spezifischer Gefahren, während P-Sätze konkrete Empfehlungen für den sicheren Umgang, die Lagerung und die Entsorgung von Chemikalien geben.
Die Kombination von H-Sätzen und P-Sätzen ermöglicht eine umfassende Information über die Gefahren und gibt klare Handlungsanweisungen für einen sicheren Umgang mit den betreffenden Stoffen.
Folgende GHS-Piktogramme sind international anerkannt und sorgen für eine schnelle Identifikation der Gefahren von Chemikalien:
GHS01 - Explosionsgefahr:
Das Piktogramm zeigt einen explodierenden Körper oder eine Bombe und warnt vor Explosionsgefahr. Es kennzeichnet Stoffe, die unter bestimmten Bedingungen zur Explosion neigen, und signalisiert eine potenziell gefährliche Umgebung.


GHS02 - Entzündbare Stoffe:
Ein Piktogramm mit einer Flamme warnt vor entzündbaren Stoffen. Es signalisiert, dass der betreffende Stoff leicht entzündlich ist und somit eine Brandgefahr darstellt.


GHS03 - Flamme über einem Kreis (Entzündbare Flüssigkeiten):
Das Piktogramm zeigt eine Flamme über einem Kreis und warnt vor entzündbaren Flüssigkeiten. Es weist darauf hin, dass der Stoff in der Lage ist, leicht zu brennen und somit eine Feuergefahr darstellt.


GHS04 - Gas unter Druck:
Das Piktogramm zeigt eine Gasflasche und weist auf einen Druckbehälter hin. Es kennzeichnet Gase, die unter Druck stehen, und warnt vor den damit verbundenen Gefahren, wie z.B. einer möglichen Explosion.


GHS05 - Ätzend:
Eine stilisierte Ätznasen- und Handskizze warnt vor ätzenden Stoffen. Es signalisiert, dass der Stoff in der Lage ist, Gewebe zu schädigen und schwere Verletzungen hervorzurufen.


GHS06 - Akute Toxizität (tödlich oder gesundheitsschädlich):
Das Piktogramm zeigt einen Totenkopf und gekreuzte Knochen und warnt vor akuter Toxizität. Es kennzeichnet Stoffe, die bei Aufnahme, Einatmen oder Hautkontakt akut giftig sind und ernsthafte Gesundheitsschäden oder sogar den Tod verursachen können.


GHS07 - Gesundheitsschädlich:
Eine Ausrufezeichen-Skizze warnt vor gesundheitsschädlichen Stoffen. Es kennzeichnet Stoffe, die bei längerer Exposition negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben können, jedoch nicht akut toxisch sind.


GHS08 - Gesundheitsgefahr:
zur Kennzeichnung von mutagenen, reproduktionstoxischen und krebserzeugenden Stoffen, bei Aspirationsgefahr, Sensibilisierung der Atemwege und spezifischer Zielorgan-Toxizität


GHS09 - Umweltgefahr:
Das Piktogramm zeigt einen Baum und einen Fisch und warnt vor Umweltgefahren. Es kennzeichnet Stoffe, die schädlich für die Umwelt sein können, z.B. durch Gewässerverschmutzung oder negative Auswirkungen auf die Ökosysteme.


Das GH-System ist nicht unmittelbar rechtswirksam, sondern muss in die nationale Gesetzgebung einzelner Staaten implementiert werden. In der Europäischen Union erfolgte die Implementierung beispielsweise durch die CLP-Verordnung. Diese regelt die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen gemäß den GHS-Richtlinien.
Seit dem 1. Dezember 2010 müssen Stoffe und seit dem 1. Juni 2015 auch Gemische verbindlich nach den GHS-Richtlinien eingestuft und gekennzeichnet werden. Diese verpflichtende Anwendung fördert einheitliche Standards für den Umgang mit Gefahrenstoffen und verbessert die Sicherheit am Arbeitsplatz.
Das GHS wurde weltweit von zahlreichen Ländern übernommen und bildet eine wesentliche Grundlage für internationale und nationale Gefahrguttransportbestimmungen. Durch die Verbreitung und Anwendung des GHS werden globale Standards für die Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien etabliert, wodurch die Sicherheit in der globalen Chemieindustrie weiter gestärkt wird.
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