Ein korrekt angebrachtes Fluchtweg Schild kann im Ernstfall Leben retten. Doch bei der Fluchtwegkennzeichnung passieren in der Praxis häufig gravierende Fehler. In diesem Beitrag zeigen wir fünf typische Stolperfallen – und wie Sie mit dem richtigen Know-how sowie passenden Rettungszeichen für maximale Sicherheit sorgen. 

Fehler 1 – Fehlende oder falsch platzierte Fluchtweg Schilder 

Die wohl häufigste Ursache für gefährliche Situationen im Notfall ist die unzureichende Kennzeichnung von Fluchtwegen. Fehlt ein Schild Fluchtweg oder ist es falsch platziert, finden Personen im Ernstfall den sicheren Weg ins Freie nicht rechtzeitig.

Sichtbarkeit ist entscheidend 

Laut der ASR A2.3 müssen Rettungszeichen Notausgang so angebracht sein, dass sie aus jeder Position im Raum sichtbar sind. Hindern etwa Möbel, Regale oder bauliche Gegebenheiten die Sicht, ist das Schild wirkungslos. Eine gut sichtbare und durchgängige Kennzeichnung entlang des gesamten Rettungsweges ist daher Pflicht. 

Vorschriften beachten 

Normen wie die ISO 7010 oder DIN 67510 definieren klare Vorgaben zu Form, Farbe und Symbolik. Nur geprüfte und genormte Fluchtwegschilder gewährleisten im Ernstfall Orientierung. 

Sicherheitsbeleuchtung und nachleuchtende Materialien 

Gerade bei Stromausfall oder Rauchentwicklung ist eine zusätzliche Sicherheitsbeleuchtung oder ein nachleuchtendes Schild unverzichtbar. Hier bieten sich langnachleuchtende Materialien an, die auch ohne externe Stromquelle lange sichtbar bleiben. 

Fehler 2 – Veraltete oder unzulässige Sicherheitszeichen 

Veraltete oder nicht normgerechte Sicherheitsschilder führen oft zu Verwirrung – im Ernstfall ein unnötiges Risiko. Dabei lassen sich solche Mängel mit geringem Aufwand vermeiden. 

Alte Schilder erkennen und ersetzen 

Frühere Versionen von Rettungsschildern sind häufig kleiner, farblich abweichend oder mit Symbolen versehen, die heute nicht mehr zulässig sind. Besonders betroffen sind alte Schild Notausgang-Varianten. 

Nachrüstpflicht beachten 

Wer seine Sicherheitskennzeichnung nicht aktualisiert, riskiert rechtliche Konsequenzen. Gemäß Arbeitsschutzgesetz besteht die Pflicht zur Anpassung an gültige Normen wie ISO 7010 oder DIN 67510. 

Materialien und Druckverfahren 

Achten Sie bei der Auswahl auf hochwertige Materialien (z. B. Folie, Aluminium) und witterungsbeständige Drucke – vor allem bei Schildern im Außenbereich. Das gilt auch für die Gestaltung der Sammelstelle. 

Fehler 3 – Unzureichende Kennzeichnung des Fluchtweges 

Viele Unternehmen konzentrieren sich auf den Notausgang, vernachlässigen jedoch die lückenlose Kennzeichnung des gesamten Fluchtweges. 

Wo beginnt der Fluchtweg? 

Ein Fluchtweg beginnt dort, wo sich Personen im Gebäude aufhalten – etwa am Arbeitsplatz, im Flur oder Konferenzraum. Der Weg muss eindeutig mit Fluchtweg Schildern markiert sein. 

Mindestbreite und Wegführung 

Die mindestbreite Fluchtweg beträgt je nach Gebäudeart meist 1,20 m. Der Verlauf muss logisch, frei von Hindernissen und durchgehend erkennbar sein. Auch Richtungsänderungen müssen per Rettungszeichen angezeigt werden.

Verbindung zur Sammelstelle 

Ein vollständiger Fluchtplan endet nicht am Ausgang, sondern bei der sicheren Sammelstelle. Auch diese muss klar mit einem entsprechenden Schild ausgewiesen werden. 

Fehler 4 – Missachtung der Anforderungen an Notausgangsschilder 

Das wohl bekannteste Schild – der grüne Pfeil mit rennender Figur – wird oft falsch verwendet oder gar nicht beleuchtet. 

Wie muss ein Notausgang beschildert sein? 

Laut Norm müssen Notausgangsschilder über Türen angebracht sein, in Fluchtrichtung weisen und – falls nötig – mit Zusatztext wie "Notausgang rechts" versehen werden. 

Beleuchtungspflicht beachten 

Je nach Gebäudenutzung und Aufenthaltsdauer der Personen ist eine beleuchtete oder nachleuchtende Kennzeichnung Pflicht. Auch hier gelten Vorgaben der ASR A2.3. 

Türbereiche nicht vergessen 

Ein Schild allein reicht nicht aus. Auch die Tür selbst muss mit einem Hinweis versehen sein, etwa durch ein Schild Notausgang aus Folie oder Metall. 

Fehler 5 – DIY-Schilder statt geprüfter Sicherheitsschilder 

Aus Kostengründen greifen einige Betriebe zu selbst gebastelten Schildern oder Druckvorlagen aus dem Internet. Ein gefährlicher Irrtum. 

Warum "selbstgestalten" keine Option ist 

Sicherheitskennzeichnung ist kein Kreativprojekt. Nur zertifizierte Sicherheitsschilder nach geltenden Normen bieten rechtliche Sicherheit und tatsächliche Schutzwirkung. 

Materialqualität entscheidet 

Wählen Sie ausschließlich geprüfte, witterungsbeständige Materialien. Empfehlenswert sind nachleuchtende oder langnachleuchtende Schilder aus Folie oder Kunststoff. 

Konsequenzen im Ernstfall 

Im Notfall haftet der Betreiber. Fehlende oder fehlerhafte Schilder können den Versicherungsschutz gefährden oder strafrechtliche Folgen haben. 

Fluchtwegkennzeichnung rettet Leben – aber nur, wenn sie korrekt umgesetzt ist 

Eine fehlerfreie Fluchtwegkennzeichnung ist keine Kür, sondern Pflicht – denn im Notfall zählt jede Sekunde. Ob Schild Notausgang, Rettungszeichen oder Sicherheitsbeleuchtung: Nur durch normgerechte Umsetzung lassen sich Leben retten und rechtliche Konsequenzen vermeiden.

Haben Sie Fragen zur richtigen Kennzeichnung Ihrer Fluchtwege? 
Dann lassen Sie sich von den Experten bei HEIN beraten:

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