Von Alt auf Neu: Was sich durch die ISO 7010 bei Warnzeichen geändert hat

Die internationale Norm ISO 7010 hat die Sicherheitskennzeichnung in Deutschland grundlegend verändert. Mit der Anpassung der ASR A1.3 im Jahr 2013 wurde die Norm in deutsches Recht überführt und ersetzt damit die bisherige Kennzeichnung nach BGV A8 und der alten ASR A1.3:2007. Besonders betroffen von dieser Umstellung sind die Warnzeichen, die in Form, Farbe und Symbolik überarbeitet wurden.

Was ist die DIN EN ISO 7010 und warum ist sie wichtig?

Die DIN EN ISO 7010 ist eine international gültige Norm, die die Gestaltung und Anwendung von Sicherheitszeichen regelt. Durch einheitliche Piktogramme und Farben sollen Gefahren schnell und eindeutig zu kommunizieren werden – unabhängig von Sprache oder Kultur.
Sie umfasst fünf Hauptkategorien:

  1. Warnzeichen
  2. Verbotszeichen
  3. Gebotszeichen
  4. Rettungszeichen
  5. Brandschutzzeichen

Die Sicherheitszeichen sind in Betrieben, öffentlichen Einrichtungen und auf Baustellen gesetzlich vorgeschrieben und dienen dem Schutz von Mitarbeitenden und Besuchern.

Einheitliche Gestaltung

Die Gestaltung der Warnzeichen nach ISO 7010 folgt einem klaren und international abgestimmten Schema, das auf der Norm ISO 3864 basiert. Während die ISO 3864 übergeordnete Gestaltungsrichtlinien für Formen und Farben festlegt, definiert die ISO 7010 registrierte Piktogramme für Warn-, Verbots-, Gebots-, Rettungs- und Brandschutzzeichen. Ziel ist es, durch eine einheitliche visuelle Sprache die Verständlichkeit und Wiedererkennbarkeit von Sicherheitszeichen zu erhöhen – unabhängig von Sprache oder kulturellem Hintergrund.

  • Form: Alle Warnzeichen sind nun gleichmäßig dreieckig mit einer Spitze nach oben. Diese geometrische Form signalisiert Gefahr und ist weltweit als Warnsymbol etabliert.
  • Farbe: Die Zeichen verwenden einen gelben Hintergrund, der Aufmerksamkeit erzeugt, kombiniert mit einem schwarzen Rand und einem schwarzen Piktogramm. Diese Farbkombination ist nicht nur auffällig, sondern auch kontrastreich und gut sichtbar – selbst bei schlechten Lichtverhältnissen.
  • Symbolik: Die Piktogramme wurden vereinheitlicht und vereinfacht, um Missverständnisse zu vermeiden. Dabei wurde bewusst auf Text verzichtet, um die Zeichen sprachunabhängig zu gestalten. Jedes Symbol steht für eine eindeutige Gefahrenquelle und wurde so gestaltet, dass es intuitiv verstanden werden kann.

Diese gestalterischen Prinzipien wurden in der ASR A1.3:2013 übernommen und sind verbindlich für die Sicherheitskennzeichnung in deutschen Arbeitsstätten.

Übersicht überarbeiteter Warnzeichen

Die ISO 7010 bringt zahlreiche neue Warnzeichen mit sich und ersetzt veraltete oder kulturell missverständliche Symbole. Die folgende Tabelle zeigt einige ausgefählte erneuerte Warnzeichen.

ALTE NORM

AKTUELLE NORM

W01
Warnung vor feuergefährlichen Stoffen

W021
Warnung vor feuergefährlichen Stoffen

W03
Warnung vor giftigen Stoffen

W016
Warnung vor giftigen Stoffen

Austausch empfohlen!

W04
Warnung vor ätzenden Stoffen

W023
Warnung vor ätzenden Stoffen

Austausch empfohlen!

W06
Warnung vor schwebender Last

W015
Warnung vor schwebender Last

Austausch empfohlen!

W07
Warnung vor Flurförderfahrzeugen

W014
Warnung vor Flurförderfahrzeugen

Austausch empfohlen!

W13
Warnung vor magnetischem Feld

W006
Warnung vor magnetischem Feld

Austausch empfohlen!

W23
Warnung vor Quetschgefahr

W019
Warnung vor Quetschgefahr

Austausch empfohlen!

 

Eine umfassende Übersicht von alten und neuen Warnzeichen nach ISO 7010 finden Sie hier. Eine große Auswahl an Warnzeichen in verschiedenen Größen und Materialien nach aktuellster ISO-Norm finden Sie in unserem Onlineshop.

Rechtliche Auswirkungen der ISO 7010-Umstellung

Die Einführung der ISO 7010 in Verbindung mit der aktualisierten ASR A1.3:2013 bringt nicht nur gestalterische Änderungen bei Sicherheitszeichen mit sich, sondern auch verbindliche rechtliche Vorgaben, die Unternehmen bei der Umsetzung beachten müssen.

Keine Mischbeschilderung erlaubt
Ein wesentliches Prinzip der neuen Regelung ist die Vermeidung von Mischbeschilderung. Das bedeutet: Alte und neue Sicherheitszeichen dürfen nicht nebeneinander verwendet werden. Die Symbole der alten BGV A8 oder ASR A1.3:2007 unterscheiden sich teilweise deutlich von den ISO 7010-konformen Zeichen – sowohl in der Symbolik als auch in der Farbgebung. Eine Kombination beider Systeme kann zu Verwirrung und Missverständnissen führen und ist daher nicht zulässig. 

Gefährdungsbeurteilung bei abweichender Kennzeichnung
Unternehmen, die weiterhin alte Sicherheitszeichen verwenden möchten, sind verpflichtet, eine umfassende Gefährdungsbeurteilung durchzuführen. Diese muss nachweisen, dass die verwendeten Zeichen dem aktuellen Schutzniveau der ASR A1.3:2013 entsprechen. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) betont, dass bei Abweichungen von der Norm eine solche Beurteilung zwingend erforderlich ist, um die Sicherheit der Beschäftigten zu gewährleisten.

Neubauten und Umbauten: Pflicht zur ISO 7010-Kennzeichnung
Für Neubauten, Umbauten oder Erweiterungen von Arbeitsstätten gilt: Die Sicherheitskennzeichnung muss ausschließlich nach ISO 7010 erfolgen. Dies betrifft alle Bereiche, in denen Sicherheitszeichen angebracht werden – von Fluchtwegen über Maschinen bis hin zu Gefahrstofflagerungen. Eine Rückgriff auf ältere Kennzeichnungssysteme ist in diesen Fällen nicht gestattet, da die ASR A1.3:2013 den aktuellen Stand der Technik darstellt und somit verbindlich ist. 

Vorteile der normgerechten Umsetzung
Die Einhaltung der ISO 7010 bringt nicht nur rechtliche Sicherheit, sondern auch praktische Vorteile:

  • Internationale Verständlichkeit der Zeichen
  • Erhöhte Arbeitssicherheit durch klare Symbolik
  • Vereinfachung von Schulungen und Unterweisungen
  • Vermeidung von Bußgeldern und Konflikten mit Aufsichtsbehörden

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