Stolperfalle Treppe – so gestalten Sie Ihre Treppen funktionell und sicher

Lager, Verkehrswege und Apparaturen in Betrieben sind mit Sicherheitshinweisen, Warn-, Verbots- und Gebotszeichen nahezu gepflastert. Die Sicherheit hat in den meisten Betrieben glücklicherweise einen hohen Stellenwert und auch entsprechende Vorschriften decken viele Betriebsrisiken ab.

 

Wir sorgen bis ins Detail vor, beachten auch den unwahrscheinlichsten und absurdesten Umstand – und übersehen, was direkt vor unserer Nase liegt und uns so vertraut ist, dass wir es schon gar nicht mehr bewusst wahrnehmen: die Treppe.

Treppenstürze haben oft schwerwiegende Folgen, der betroffene Arbeitnehmer fällt häufig wochenlang aus.

Als Mittel zur körperlichen Betätigung im Arbeitsalltag nicht ganz zu Unrecht hochgelobt wird oft übersehen, dass Treppen auch eine veritable Unfallquelle darstellen. 2018 registrierte die DGUV über 44.488 meldepflichtige Arbeitsunfälle durch Treppenstürze, davon 6 mit tödlichem Ausgang.

Hierbei kommen zwei besonders ungünstige Faktoren zum Tragen: um eine Treppe zu begehen, muss der Mensch seinen Bewegungsrhythmus anpassen. Dieser Bewegungswechsel ist fehleranfällig. Störungen hierbei bewirken ein Stolpern und dann greift der zweite Faktor: Verletzungen durch Treppenstürze sind überdurchschnittlich häufig von schwerer Natur.

Treppen als bauliche Einrichtungen werden in erster Linie durch das Bauordnungsrecht der Bundesländer geregelt. Darüber hinaus existieren je nach Branche noch diverse Sonderbauordnungen wie die Krankenhausbauverordnung, die Industriebauverordnung oder die Geschäfts- und Warenhausverordnung.

 

Die Arbeitsstättenverordnung ergänzt diese Regelungen noch durch betriebsbezogene Regelungen.

  • Die ASR A1.8 nimmt sich der Treppen unter dem Punkt „Verkehrswege“ an,
    die DGUV Information 208-005 – Treppen (früher BGI/GUV-I 561) gibt allgemein gehaltene Hinweise für die sicherheitsgerechte Gestaltung und Instandhaltung von Treppen.
  • Die DGUV Regel 108-003 (ehemals BGR 181), die sich mit Fußböden in Arbeitsräumen und Arbeitsbereichen mit Rutschgefahr beschäftigt, gilt in diesen Bereichen ebenfalls für die Auftrittsflächen von Treppen.
  • Auch die BAUA stellt zu diesem Thema ein PDF zur Verfügung: Funktionelle, sichere und benutzerfreundliche Treppen

 

 5 Tipps für sichere Treppen 

Die BGW (Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege) hat darüber hinaus ein paar einfache Mittel genannt, mit denen sich die Unfallrisiken beim Treppensteigen erheblich reduzieren lassen:

 

Sichtbarkeit
Die einzelnen Treppenstufen sollten gut zu erkennen sein. Besonders deutlich heben sie sich voneinander ab, wenn ihre Kanten in einer Kontrastfarbe markiert werden. Die optimale Beleuchtung ist helles Licht, das nicht blendet.
 

Rutschfestigkeit
Rutschhemmende Beläge für die Stufen gibt es aus verschiedenen Materialien.


Sauberkeit
Trockene und saubere Trittflächen beugen Rutschunfällen vor. Auch der Handlauf sollte regelmäßig gereinigt werden – nur wenn er sauber ist, mag man ihn anfassen.
 

Ordnung
Treppen eignen sich nicht als Ablageflächen. Ob Deko-Artikel oder Zwischengelagertes: Gegenstände auf den Stufen können schnell zu Stolperfallen werden.
 

Aufmerksamkeit
Unachtsamkeit und Eile sind beim Treppensteigen besonders gefährlich. Also: Besser ruhig und konzentriert gehen, keine Stufen auslassen – und den Handlauf benutzen. So kommt man sicherer hinauf und hinab.
Hilfreich ist gerade bei glattflächigen Treppen das Anbringen eines Antirutsch-Belags. So bieten Ihre Treppen auch bei eingeschleppter Regennässe immer einen sicheren Halt.

 

Mit ein bisschen Voraussicht können Treppen so ein großes Maß an zusätzlicher Sicherheit gewinnen. HEIN wünscht Ihnen einen guten Aufstieg.