
Ein Feuerlöscher ist eines der wichtigsten Geräte im betrieblichen und privaten Brandschutz. Doch nur ein gewarteter Löscher funktioniert im Ernstfall. Erfahren Sie im folgenden alles über gesetzliche Vorgaben, Prüfintervalle, Feuerlöscher Typen und die richtige Anbringung von Brandschutzschildern.
Warum die Wartung von Feuerlöschern unverzichtbar ist
Ein defekter oder nicht gewarteter Feuerlöscher kann im Ernstfall fatale Folgen haben. Nur durch regelmäßige Prüfung und fachgerechte Wartung lässt sich sicherstellen, dass das Löschmittel unter dem nötigen Druck steht und die Auslöseeinrichtungen zuverlässig funktionieren.
Gründe für die regelmäßige Wartung:
- Funktionssicherheit: Nur tragbare Feuerlöscher mit korrektem Druck und intaktem Löschmittel (z.B. Pulver, Schaum oder Wasser) löschen zuverlässig
- Gesetzliche Vorgaben: Nach DIN 14406-4 und ASR A2.2 müssen Feuerlöscher spätestens alle zwei Jahre gewartet werden
- Rechtliche Absicherung: Unternehmen, die gegen die Brandschutzordnung verstoßen, riskieren Bußgelder und Haftungsprobleme
Wann und wie oft sollten Feuerlöscher geprüft werden?
Die Intervalle hängen von Art, Klasse und Einsatzort ab. Allgemein gilt:
- Alle 2 Jahre: Prüfung durch einen Sachkundigen (sichtbar durch Prüfplakette)
- Alle 5 Jahre: Innere Prüfung nach § 15 BetrSichV, inkl. Kontrolle der Stoffe und Dichtungen
- Alle 10 Jahre: Festigkeitsprüfung (Druckprüfung) durch eine zugelassene Überwachungsstelle
- Nach 20–25 Jahren: Austausch des Feuerlöschers, auch wenn das Gerät optisch noch in Ordnung wirkt
Tipp: Achten Sie regelmäßig auf Anzeichen von Wartungsbedarf. Dazu gehören beschädigte Schläuche, undichte Ventile, rostige Behälter oder Anzeichen von Verschmutzung. Prüfen Sie zwischendurch selbst, ob der Zeiger am Manometer in der Mitte steht. Dies zeigt, dass das Gerät unter dem nötigen Bar-Druck steht.
Die Schritte der Feuerlöscher-Wartung im Detail
Der 2-jährige Inspektionsumfang bei tragbaren Feuerlöschern nach DIN 14406 Teil 4 umfasst:
- Begutachtung des Feuerlöschers auf allgemeinen Zustand und Sauberkeit
- Überprüfung der Lesbarkeit, Vollständigkeit und Richtigkeit der Beschriftung
- Kontrolle der Armaturen, Schläuche und Sicherungen
- Beachtung der Fälligkeit von Prüffristen nach BetrSichV
- Prüfung des Schutzanstriches (z. B. auf Korrosionserscheinungen)
- Kontrolle der Kunststoffteile auf Brüche, Verformung und Risse
- Kontrolle der Auslöse- und Unterbrechungseinrichtungen
- Kontrolle des Gewichtes oder des Volumens des Löschmittels
- Prüfung von Gewindeanschlüssen hinsichtlich mechanischer Beschädigung und Gängigkeit
- Prüfung des Löschmittels auf Verwendbarkeit
- Kontrolle auf Korrosionserscheinungen
- Prüfung von Dichtungen
- Bei Auflade-Feuerlöschern ist zusätzlich der Druck oder das Gewicht des Treibgases zu prüfen
- Funktionsbereitschaft des Feuerlöschers wiederherstellen
- Feuerlöscherhalterung hinsichtlich Befestigung und Beschädigung prüfen
- Anbringung des Revisionsaufklebers am Feuerlöscher
- Dokumentation der durchgeführten Arbeiten
- Beachtung der Instandhaltungsanweisungen der Hersteller
Professionelle vs. In-house-Wartung
Die Wartung von Feuerlöschern kann entweder in-house von geschultem Personal oder von externen professionellen Dienstleistern durchgeführt werden.
Vor- und Nachteile der In-house-Wartung:
Vorteile:
- Kostenersparnis: Die In-house-Wartung kann kosteneffektiver sein, da keine externen Dienstleister bezahlt werden müssen.
- Schnellere Reaktionszeiten: Internes Personal kann schneller auf Wartungsbedarf reagieren.
Nachteile:
- Qualifikation: Das in-house Personal muss die erforderlichen Qualifikationen und Schulungen haben, um die Wartung ordnungsgemäß durchzuführen.
- Zeit- und Arbeitsaufwand: Die Wartung erfordert Zeit und Ressourcen, die an anderer Stelle möglicherweise benötigt werden.
Vor- und Nachteile der Beauftragung professioneller Dienstleister:
Vorteile:
- Fachkenntnisse: Professionelle Dienstleister sind spezialisiert und verfügen über das erforderliche Know-how.
- Zeitersparnis: Die Wartung wird von Experten durchgeführt, was Zeit spart und sicherstellt, dass sie ordnungsgemäß durchgeführt wird.
Nachteile:
- Kosten: Die Beauftragung professioneller Dienstleister kann teurer sein als die In-house-Wartung.
- Terminvereinbarung: Die Planung von Wartungsterminen kann zusätzlichen Aufwand erfordern.
Feuerlöscher Typen und Brandklassen im Überblick
Der Feuerlösche Typ ist entscheidend beim Kauf. Jeder Löscher ist für bestimmte Brandklassen geeignet:
- Wasserlöscher: geeignet für Brände fester Stoffe (Brandklasse A)
- Schaumlöscher: vielseitig für Brandklassen A und B, besonders für Büros
- Pulverlöscher: leistungsstark für Brandklassen A, B, C, jedoch mit Verschmutzung
- CO₂-Löscher (Gas): ideal für elektrische Geräte, rückstandsfreies Löschen
- Sonderlöscher: für spezielle Stoffe (z. B. Metallbrände, Klasse D oder Fettbrände Klasse F)
Setzen Sie beim Kauf des richtigen Feuerlöschers auf die Unterstützung professioneller Dienstleister wie z.B. Minimax Mobile Services GmbH, WÜRTH oder DRÄGER Safety.
Brandstoffklassen
Brandstoffklasse
Brand
Löschmittel
Beispiel
Feste Stoffe


Brände fester, hauptsächlich organischer Stoffe, die normalerweise unter Glutbildung verbrennen
Wasser, Schaum, Pulverlöscher
Holz, Papier, Textilien,
Kohle, Möbel, Stroh
Flüssigkeiten


Brände von flüssigen oder flüssig werdenden Stoffen
Schaum, Pulver,
CO₂-Löscher. Kein Wasser,
da Ausbreitung möglich
Benzin, Diesel, Alkohol,
Lacke, Kunststoffe
(wenn sie schmelzen)
Gase


Brände von Gasen
Pulverlöscher (vor allem ABC-Pulver). Zunächst muss die Gaszufuhr unterbrochen werden
Erdgas, Propan, Butan,
Methan, Wasserstoff
Metalle


Brände von Leichtmetallen
Spezielle Metallbrandlöscher mit Metallbrandpulver
(z. B. NaCl-Pulver).
Wasser oder Schaum sind lebensgefährlich, da explosionsartige Reaktionen entstehen
Magnesium, Aluminium,
Natrium, Kalium, Lithium
Speiseöle und -fette


Brände von Speisefetten
und -ölen
(vor allem in Küchen)
Fettbrandlöscher (Klasse F) mit speziellem Löschmittel, das eine Verseifung bewirkt. Niemals Wasser verwenden!
Frittieröl, Bratfett,
Margarine
Merkhilfe
A = Alles Festes (Holz, Papier)
B = Brennbare Flüssigkeiten (Benzin, Lack)
C = Combustible Gase (Gas)
D = Danger Metalle (Magnesium)
F = Fette & Öle (Küche)
Ausführlichere Informationen zur Ausstattung von Arbeitsstätten mit Feuerlöschern finden Sie hier.
Dokumentation und rechtliche Aspekte
Jede Wartung muss schriftlich dokumentiert werden – dazu gehören Datum, Art der Wartung, Zustand des Geräts und Unterschrift des Sachkundigen.
In Deutschland gelten folgende Vorschriften:
- DIN 14406 Teil 4: Instandhaltung von tragbaren Feuerlöschern
- ASR A2.2: Feuerlöscher in Arbeitsstätten, Prüfung mindestens alle zwei Jahre
- §16 BetrSichV: Innere Prüfung alle 5 Jahre, Festigkeitsprüfung alle 10 Jahre
Brandschutzschilder und Sicherheitskennzeichnung
Neben der Wartung von Feuerlöschern spielt die richtige Sicherheitskennzeichnung eine entscheidende Rolle. Brandschutzschilder nach DIN EN ISO 7010 und ASR A1.3 stellen sicher, dass jeder im Ernstfall sofort weiß, wo sich ein Löscher befindet.
Anforderungen an Brandschutzschilder:
- Müssen gut sichtbar angebracht sein (über dem Feuerlöscher oder an Fluchtwegen)
- Sollten auch bei Stromausfall erkennbar sein (z. B. langnachleuchtende Materialien)
- Einheitliche Symbole mit weißem Piktogramm auf rotem Hintergrund


Praxis-Tipp:
Platzieren Sie die Schilder in Augenhöhe und vermeiden Sie verdeckte Stellen. Kombinieren Sie die Schilder mit Warnaufklebern, um zusätzlich auf spezielle Gefahrenstoffe im Betrieb hinzuweisen.
Eine große Auswahl an Brandschutzschildern finden Sie in unserem HEIN-Onlineshop.
Unsere Topseller der Kategorie "Feuerlöscher"
Ein Feuerlöscher ist nur dann ein verlässliches Sicherheitsprodukt, wenn er regelmäßig gewartet und durch klare Brandschutzschilder gekennzeichnet ist. Unternehmen sollten die gesetzlichen Vorgaben strikt einhalten, um im Ernstfall Leben zu retten und Schäden zu begrenzen.
Prüfen Sie Ihre Feuerlöscher noch heute und stellen Sie sicher, dass Wartung, Sicherheitskennzeichnung und Brandschutzmaßnahmen auf dem aktuellen Stand sind –
für mehr Sicherheit in Ihrem Unternehmen.
Wir unterstützen Sie gerne bei der Wahl der richtigen Brandschutzschilder für Ihr Unternehmen.
Kontaktieren Sie uns noch heute telefonisch 07261 - 952 777 oder
per E-Mail vertrieb@hein.eu und lassen Sie sich von unserem
Expertenteam beraten!

